Donalfredo´s Leitfaden für die digitale Fotografie

Alles für das perfekte Bild
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donalfredo
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#31 Beitrag von donalfredo » 20. Feb 2010, 14:11

Hallo Freunde der Fotografie,

heute möchte ich unseren „Lehrgang“ über die digitale Fotografie fortsetzen.
Vorausschicken möchte ich, dass die nachfolgenden Beschreibungen ebenso in der analogen Fotografie ihre Bestimmung finden.
Kommen wir als zu einem besonders wichtigen Teil der Aufnahme, der in der Kamera einzustellenden Meßmethodik der Belichtung.
Nahezu alle modernen Kameras verfügen heute über einen Autofocus, der der Scharfstellung aber auch der Belichtungsmessung dient.
Diesem wichtigen Bauteil muß der Fotograf Anweisung erteilen, wie sie zu arbeiten hat.
Dazu können die in der Elektronik befindlichen Meßelemente angesteuert werden.
Sehr wichtig ist dieses Verfahren vor allem bei schwierigen und sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen innerhalb eines aufzunehmenden Bildes.
Hier zuerst die in vielen Kameras angebotenen unterschiedlichen Meßfelder, anschließend werde ich zur Untermauerung der Unterschiede einige Bilder einfügen, die für sich sprechen.

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Wie extrem sich diese bewußt richtige oder verhängnisvoll falsche Selektion auf das Bild auswirkt, veranschauliche ich anschließend an einigen Bildern, in meinem Büro gemacht.
Bewußt dort gemacht und gewählt habe ich diesen Ort, weil er extreme Lichtunterschiede aufweist.
Die Spotmessung beispielsweise, zur gezielten Scharfstellung eines Objekts oder einer Person im Bild gewählt, vernachlässigt die Umgebungsbeleuchtung am falschen Ort derart, daß das Ergebnis für "die Tonne" ist.
Hierzu mein Ratschlag, da die digitale Fotografie nach Anschaffung der Ausrüstung eine sehr preiswerte Angelegenheit ist - probieren geht über studieren.
An einem ruhigen Tag die Ausrüstung zur Seite nehmen, und einige gezielte Objekte "unter Beschuss" lässt mehr Erkenntnis aufkommen als das stundenlange Studium der Gebrauchsanleitung.
Auch hier reift die Erkenntnis, daß so manche moderne Kemeraelektronik manchem Fotografen und dessen eingefahrenen Gewohnheiten weit überlegen ist - zu sehen an den letzten Bildern der Kameravollautomatik meiner Panasonic G 1.
Diese relativ gesehen äußerst preiswerte Kamera ist in kritischen Situationen manch teurer Spiegelreflexausrüstung haushoch überlegen, wenn man mal von der eigentlichen Bildqualität und dem Rauschverhalten absieht.

Zwei Bilder, ausgeführt bewußt falsch in der Spotmessung mit Brennweite 40mm (crop=24 VF) und Brennweite 170mm (crop=105 VF).

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Die folgenden Bilder wurden gemacht mit der Mehrfeldmessung, hier die richtige Wahl - ohne Nachbearbeitung natürlich - mit den oben genannten Brennweiten.


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Und schließlich zwei weitere Messmethoden, die sich in diesem Falle nicht unterscheiden, nämlich der Selektiv- und der Integralmessung.

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Diese Aufnahmen veranschaulichen eindringlich, daß das Überlassen der Kameravollautomatik in diesem Falle nicht die schlechteste Wahl ist, die Automatik mehrerer meiner Kameras hat richtigerweise die Mehrfeldmessung eingesetzt und hiermit brauchbare Ergebnisse abgeliefert.
Trotzdem ist das der erneute Beweis, daß die Kenntnis der verschiedenen Kameraparameter ein wichtiger Punkt ist, um Freunde an seinem Hobby zu haben.
Zum Abschluß noch zwei Aufnahmen, mit der Vollautomatik der Panasonic gemacht.

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donalfredo
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#32 Beitrag von donalfredo » 7. Mär 2010, 09:30

Spiel mit der Schärfentiefe

Fotografieren kann süchtig machen.
Unverständlicherweise stehen Sätze dieser Art normalerweise nur auf alkoholischen oder nikotinbezogenen Genußmittelverpackungen.
Jedoch auch das Fotorafieren ist ein gefährliches Hobby, das umso mehr in seinen Bann zieht, je mehr man sich damit beschäftigt.
In unserem heutigen Beispiel möchte ich auf das fotografische Gestaltungsmittel der Schärfentiefe Bezug nehmen.
Praktischerweise hat sich wiki ausführlich damit beschäftigt, und mir die Arbeit abgenommen.
Deshalb hierzu der Link.

Schärfentiefe-wikipedia

Um die Gestaltungsmöglichkeit etwas plastischer darzustellen, habe ich meine nagelneue und wunderschöne japanische Vollformatkamera damit beauftragt.
Mit Hilfe des vorzüglichen Canon Macroobjektives mit 100 mm Brennweite ist mir ein Vögelchen vor die Linse geflogen.
Anhand dieses Piepmatzes möchte ich die Einflußnahme der Schärfentiefe darstellen – eigentlich genügen die Bilder, und ich verziehe mich wortlos in den Hintergrund.
Nachfolgend habe ich die Parameter aufgelistet, mit deren Kameraeinstellung ich zu diesen Bildergebnissen gekommen bin.
Um das nicht ständig zu wiederholen – der erste Wert ist die Blende, die maßgeblich zum Gelingen der Wirkungsweise der Schärfentiefe auf das Bild beigetragen hat, darauffolgend die Belichtungszeit und abschließend der ISO-Wert.
Die Werte wurden aufeinander abgestimmt, um einen möglichst guten Vergleich der Bilder untereinander zu ermöglichen.

Bild f 2,8 – 1/800 - 100

Bild f 4 – 1/400 - 100

Bild f 5,6 – 1/200 - 100

Bild f 8 – 1/100 - 125

Bild f 11 – 1/100 - 200

Bild f 16 – 1/100 - 400

Bild f 22 – 1/100 - 800

Bild f 32 – 1/80 - 1600

Rauhbuch
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Schöne neue Bilder

#33 Beitrag von Rauhbuch » 10. Aug 2010, 12:25

Lieber Don Alfredo,
schön, dass Du Dir die Mühe machst, den Lesern die Fototechnik näher zu bringen.
Ich glaube allerdings, dass sich kaum jemand in dieses Forum verirrt, der gerade eine neue Kamera kaufen will. Aber viel mehr Leser gerne bessere Bilder machen würden, und wie Dein Seilbahnfoto zeigt ist das viel eher eine Frage des Bildausschnitts, der Farbe, der Linienverläufe usw.

Schreib doch bitte mal darüber!

Herzlichen Dank.

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