Reifenabnutzung

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P+V
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Reifenabnutzung

#1 Beitrag von P+V » 30. Apr 2014, 09:12

Hallo zusammen,

unser Womo war gestern in der Jahresinspektion und beim TÜV. Alles bestanden. Keine Probleme.

Bein Arbeitsprotokoll für die Inspektion ist mir aufgefallen, dass vorne auf den Reifen 3 mm und hinten noch 7 mm Profiltiefe vorhanden ist.
Es handelt sich um Pirelli Four Season 215/75 R16 Alwetterreifen, auf einem Ford Transit 140 PS Fronttriebler.
Die Reifen sind 3 jahre alt und haben 41.000 km weg.

Fragen:
Ist die unterschiedliche (v-h) Abnutzung normal?
Würden reine Sommer- bzw. Winterreifen weniger abgenutzt?
Andere Marken?
Soll ich erstmal von vorne nach hinten tauschen?
Vor dem Winter dann für hinten neue Winterreifen?


Noch was:
Auf meinem früheren Wohnmobil waren immer Winterreifen montiert. Hat auch immer funktioniert.
Wir fahren im Sommer und im Winter und wohnen im Sauerland.

Gruß
Volker
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#2 Beitrag von owner » 30. Apr 2014, 19:53

Moin Nachbar Volker,

Du musst auch beim Anfahren nicht immer die Räder durchdrehen lassen. :shock:

Nein, ist nur Spaß.
Es ist bei bei mir auf Fiat Ducato genau so. Die Räder auf der Antriebsachse werden immer stärker abgenutzt. Deshalb einmal im Jahr vorn nach hinten und umgekehrt. Aber bitte nur immer auf einer Seite.

Wenn ich Dich richtig verstehe fährst Du Ganzjahresreifen. Dann kannst Du doch erst mal bis Herbst so verfahren und fahren. Dann schauen wie viel Profil und dann entscheiden.

Deine gedachte Version mit neuen Hinterreifen als M+S würde ich abraten. Für mich kommt nur gleiche Sorten, Sommer, Winter oder Ganzjahres. Dein Reifenhändler wird Dich beraten.

Schönen 1.Mai.
Bis die Tage
Arno L.
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#3 Beitrag von gerwulf » 4. Mai 2014, 18:16

Hallo Volker,

bei unserem Duc ist es noch schlimmer, da durch den langen Hecküberhang viel Schlupf auf der VA entsteht. Dadurch "durfte" ich bereits nach gut 30tkm die Vorderreifen ersetzen.

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#4 Beitrag von owner » 4. Mai 2014, 19:05

Moin Volker,

wie Du nun inzwischen an anderer Stelle eine kontroverse Diskussion ausgelöst hast und dort die Aussage getätigt wurde, "immer die besseren Reifen nach hinten" auch beim Fronttriebler, wegen Ausbrechen des Hecks, halte ich persönlich dies bei unseren Womos nicht für richtig.

Dies zeigt auch die Aussage von Gerwulf.

Vielleicht hat der TÜV-Experte Peter etwas dazu zu sagen.
Bis die Tage
Arno L.
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#5 Beitrag von oldpitter » 4. Mai 2014, 21:43

na klar, aber mit den Worten von Thomas (Langertriumph)
Er hat ALLE Vorgänge wirklich gut beschrieben :wink:
Hier der Beitrag
LG Peter

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P+V
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#6 Beitrag von P+V » 7. Mai 2014, 07:59

Ja so ist das mit vermeintlich "einfachen" Fragen....
Ich habe auch beim ortsansässigen Reifenhandel nachgefragt. Auch dort ist man sich nicht einig wo die "guten" Reifen hinsollen.
Nach vorne!, aber es kann auch Situationen geben da ist es besser... :roll:
Nach hinten!, aber es kann auch Situationen geben da ist es besser... :roll:
In einer Werkstatt hat es sogar eine Diskussion zuwischen den dort Beschäftigten gegeben.
ABER:
Einig sind alle,
1. das die unterschiedliche Abnutzung völlig normal ist,
2. ein regelmäßiger Wechsel macht durchaus Sinn.
3. Ich solle SOFORT 2 neue Reifen kaufen
Ob für vorne oder hinten....s.o.. :D

Mein Fazit ist:
Ich werde mir VORNE die neuen Reifen montieren lassen und dann den jährlichen Wechsel vollziehen.

Gruß
Volker
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Gillepumpe
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#7 Beitrag von Gillepumpe » 10. Mai 2014, 12:14

bfb hat geschrieben:Also bei mir kommen die besseren Reifen "immer" auf die Vorderachse!
Begründung:
Ein ausbrechendes Heck kann ich mit gegenlenken korrigieren. Aber nur, wenn die Vorderräder noch Grip haben!
Der Verschleiß ist bei Fronttriebler an der VA höher, da Bremse zu 80% und Antrieb auf die VA gehen.
Was nützt mir hinten ein guter Reifen, wenn ich bei einer Notbremsung und Aquaplaning vorne aufschwimme, mein ABS aufmacht und ich nicht zum stehen komme?
Da in der Regel die Vorderachse weniger gewichtsbelastet als die Hinterachse ist, ist auch der Anpressdruck geringer. Dadurch benötige ich bei Aquaplaning oder Glätte bei VA Antrieb immer den besseren Reifen vorne.
Die Aussage, dass das Vorderrad schon mal eine gewisse Menge Wasser verdrängt und dadurch die Hinterräder nicht mehr so viel Wasser abbekommen stimmt bei modernen Fahrzeugen nur noch bedingt, da die Spurweite der HA meist breiter ist.
Bernd man sollte meinen, dass wir beide auch auf die gleiche Schule gegangen sind, denn du sprichst mir aus der Seele und ich bin mit dir einig, dass du mit deiner Ansicht richtig liegst.

:daumen


Grüße

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#8 Beitrag von oldpitter » 10. Mai 2014, 19:11

Es gibt doch inzwischen für (fast) alle Fahrphysikproblemchen ein "Assistenzsystem".
ABS, ESP, Antischlupf Berganfahrhilfe (Hilholder) u.s.w.
Eine neue Fahrerassistenzhilfe ist: Bergabfahrhilfe
..... übrigens auch im Neuen Ducato angeboten :idea:
Was ist eigendlich diese Bergabfahrhilfe und WAS hilft sie zu vermeiden?

Die Bergabfahrhilfe verhindert ein AUSBRECHEN DER HINTERACHSE/DES HECKS :!:
Ist DAS so schlimm und unbeherschbar, dass es DAFÜR extra einer Assistenzhilfe bedarf?

JEDER, der mal ein Sicherheitstrainig absolviert hat und nicht nur davon gehört hat, kennt die Problematik.
Er hat es in ungefährlicher Umgebung ERFAHREN, dass ein richtig ausbrechendes Heck mit Gegenlenken NICHT eingefangen werden kann.
Mit Frontantrieb und niedriger Geschwindigkeit kann man durch extremes Beschleunigen (und gaaaanz viel Platzbedarf) die Fuhre wieder einfangen.
Leider NUR so!

Die Fahrphysik kann KEINER überlisten.

Das Problem ist das beharrungsvermögen der Masse und die Fehlende
"Anlaufmöglichkeit" (sich wieder drehen zu können) des quwer stehenden (Hinter)Rades.

ALLES was hier erklärt wird, gilt nur bei extremen Fahrmanövern, die im normalen Alltag mit friedlich gefahrenem WoMo nie vorkommen!
Daher kann jeder auch nach eigenem Gutdünken problemlos verfahren.
Wenn hier aber Fachleute befragt werden, müssen die schon "fachmännisch" antworten.... :wink:

.... und bei einer Passabfahrt mit wiedrigen Witterungsverhältnissen....

übrigens :lol: auch ICH fahre die größere Profiltiefe lieber auf der Vorderachse :shock:
ICH möchte auf der nassen Wiese (mit Vorderradantrieb) wieder festen Boden erreichen.
Ich kenne aber die Probleme der Fahrphysik und würde extrem vorsichtig einen nassen/glatten Pass abwärts fahren.
Bei viel Wasser auf der Fahrbahn (Aquwaplaninggefahr) verdrängen die Vorderräder schon mal für 2/3 der Hinterräder das Wasser - aber deutlich weniger in Kurven!
(es sind nur weniger als 1/3 Reifenbreite, welche die Hinterachse breiter ist) :wink:
Die Aussagen von Thomas stimmen also uneingeschränkt
LG Peter

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#9 Beitrag von P+V » 13. Mai 2014, 08:43

Danke für die sehr ausführlichen Beschreibungen...
Das wäre nun hinreichend geklärt.

Aber nun noch die Frage nach der Reifenart:
Winter- oder Ganzjahresreifen?

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#10 Beitrag von Dakota » 13. Mai 2014, 18:57

Moin,

glaube ich bin im DTM oder Rallye-Forum gelandet :shock:

Für mich gesprochen kommen neue Reifen auf die VA, wobei ich keine Reifen unter min. 4 mm auf dem KFZ habe.... Ist wie mit dem Alter der Reifen, älter als 6/7 Jahre ist ein No gogo :wink:

Ob hier oder im "Real Life" wirklich sooo viele Womo mit allen vorgenannten Fahrassis ausgestattet sind....ich bezweifle das mal, ebenso das sich deren Eigener auf grenzaustestende Experimente einlassen würden. Auch lässt sich Physik nicht überlisten :idea: ....auch nicht durch technische Helfer.

Ein übersteuerndes KFZ lässt sich zumindest einfacher einfangen als ein untersteuerndes, grobes Fahrverhalten und das persönliche Können vorausgesetzt.

Zur Frage Bergabfahrassistent .....wenn ich die Pressemitteilungen richtig interpretiert habe wird das für die 4x4 Modelle im Angebot sein. Die Funktionsweise sollte wie bei den heutigen SUV sein: ohne Bremseingriffe/Gaspedalbedienung durch den Fahrer wird eine errechnete V-Max nicht überschritten, diese dürfte aber so gering sein dass das für normalen Straßeneinsatz kaum brauchbar ist. Zudem wird ein seitliches Ausbrechen und eine Überbremsung ( beidesmal Überschlaggefahr) vermieden. Wohlgemerkt, bei EXTREM Gefälle und nahezu Schleichfahrt.

Für mich gibt es abschließend keine allgemein gültige Lösung. Die kommende Notsituation wird, Murphys Gesetzt folgend, mir den Gedanken entlocken: .....hätte ich man..... :shock:
Gruß Klaus

...where the road ends, life begins :mrgreen:

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#11 Beitrag von Fotobernd » 2. Mai 2015, 21:23

N'Abend,
Ich komme zwar ein Jahr zu spät, aber die Diskussion um die Reifen ist immer aktuell und die Beiträge haben mir schon mal weiter geholfen. Allerdings sind unsere Michelin Agilis 215/70 R15 schon nach 2 Jahren und 22.000 km bedenklich abgefahren, während hinten die Reifen fast noch als neuwertig durchgehen! Die vorne kann ich nur noch wegschmeißen und neue raufpacken! Wir fahren nur Sommerreifen, da unser Dicker im Winter Pause hat!
Gruß
Vom späten Bernd
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Re: Reifenabnutzung

#12 Beitrag von arthur » 16. Okt 2020, 09:37

Wir fahren nur Winterreifen.Wenn vorne nur noch knapp Profil vorhanden war und hinten noch sehr gut nur dann die vorderen Reifen getauscht.Wenn diese dan wieder runter waren ,war der ganze Satz Reifen auf beiden Achsen fällig.So haben wir es immer gehalten.Augenmerk war das das beste Profil immer vorne war.Bei fast 290000km damit nie Probleme gehabt obwohl wir immer flott unterwegs waren und auch schon 3 Vollbremsungen hinter uns hatten.gruß Arthur.

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